Das naturnahe Erlebnis auf Bäume zu klettern, stellt eine besondere Herausforderung für Kinder dar. Naturgewachsene Stämme und Äste verbinden unterschiedlichste Anforderungen an die Selbstsicherungsfähigkeiten der Kinder. Bäume bieten aber auch natürlichen Schutz, wie z.B. Schatten, oder Rückzugsmöglichkeiten z.B. auf einem Ast sitzen und entspannen.
Selbstgestellte Bewegungsaufgaben wie das Besteigen und Erklettern von Bäumen oder Baumhäusern stärken das Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit.
Bei der Bewertung, ob ein Baum zum Klettern geeignet ist, sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
- Der Baum steht standsicher, besitzt einen starken Stamm und tragfähige Äste. In Zweifelsfällen ist eine sachkundige Person einzubinden.
- Im Kletterbereich sollte die Astverteilung so beschaffen ist, dass Kinder immer mindestens drei seiner vier Gliedmaßen (Hand/Fuß) in Kontakt mit Ästen bringen können.
- In Abhängigkeit von der Fallhöhe sind eine geeignete Aufprallfläche und ein ausreichender Fallraum vorzusehen.
- Bei der Auswahl des Baumes und der Kletterhöhe sollte auch berücksichtigt werden, dass Erwachsene Hilfestellungen leisten können.
- Die Kletterhöhe wird beschränkt, maximal auf 3 m, und durch eine dauerhafte Markierung gekennzeichnet. (z.B. Flatterband, Farbmarkierung)
- Im vorgesehenen Aufenthaltsbereich der Kinder werden spitze Äste und Triebe vermieden bzw. zurückgeschnitten.
- Fangstellen für Kopf und Hals sind zu vermeiden, insbesondere bei V-förmigen Astkonstellationen. (beispielhafte Sicherung einer V-förmigen Astkonstellation siehe Fotos)
- Die Kinder werden darauf hingewiesen, nahe am Baumstamm zu klettern, da Äste in Außenbereichen dünner und brüchiger werden.
- Beim Beklettern eines Baumes sollte festsitzendes Schuhwerk getragen werden.
- Der Kletterbaum ist regelmäßig zu kontrollieren und sollte in das Intervall der jährlichen Spielplatzgeräteprüfung eingebunden werden.
- Beim Erklettern von Bäumen bedarf es einer besonderen Aufsicht durch das Personal der Einrichtung.
Baumhäuser haben einen besonderen Reiz für Kinder aller Altersstufen. Für den Bau und Betrieb von Baumhäusern sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Das Baumhaus muss an einer geeigneten Stelle erbaut und ausreichend standfest sein. Die verwendeten Hölzer müssen ausreichend tragfähig sein.
- Der Baum steht standsicher, besitzt einen starken Stamm und tragfähige Äste. In Zweifelsfällen ist eine sachkundige Person einzubinden.
- Der Zugang ins Baumhaus kann über Kletterbäume oder andere Zu- und Abgänge, wie Leitern, Rampen oder Stege, erfolgen. Diese müssen sicher gestaltet sein.
- Baumhäuser sollten nicht höher als 3 m über dem Untergrund errichtet werden.
- Baumhäuser müssen auch für Erwachsene zugänglich sein.
- Das Baumhaus darf keine spitzen Kanten, Risse und Spalten aufweisen.
- In Abhängigkeit von der Fallhöhe sind eine geeignete Aufprallfläche und ein ausreichender Fallraum vorzusehen.
- Beim Eigenbau ist die Mitwirkung eines Sachkundigen für Spielplatzgeräte erforderlich.
- Regelmäßige Prüfungen und Wartungen sind durchzuführen.